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Der Enok bzw. Marderhund – Wikipedia – CC BY-SA 3.0

Lebensraum und Verbreitung

Der Enok (Nyctereutes procyonoides), auch Marderhund oder Tanuki genannt, ist ein hundeartiges Tier welches ursprünglich nur in Ostasien heimisch war. Heutzutage ist der Marderhund in weiten Teilen Eurasiens verbreitet, von Japan und China bis hin nach Europa. Auch in Österreich ist er anzutreffen. Der Lebensraum des Enok umfasst verschiedene Habitate, von Wäldern und Gebirgen bis hin zu städtischen Gebieten. In manchen Regionen hat sich der Enok als Kulturfolger etabliert und kommt vermehrt in menschennahen Gebieten vor. Es ist ein anpassungsfähiges Tier, das sich in verschiedenen Umgebungen wohl fühlen kann.

Körperbau und Merkmale

Der Marderhund hat einen buschigen Schwanz, kurze Beine und einen schlanken Körperbau. Das Fell des Enok ist rötlich-braun bis grau und er hat auch schwarze Streifen auf dem Rücken. Charakteristisch für dieses Tier sind die auffälligen Augenringe und seine spitzen Ohren. Der Enok ähnelt äußerlich sehr dem Waschbären, was ihm auch den Namen Waschbärhund eingebracht hat. Allerdings unterscheidet er sich von diesem durch seinen stärkeren Körperbau – er hat längere Beine und seine Krallen sind nicht einziehbar.

Ernährung und Jagdverhalten

Der Enok ernährt sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln. Darunter sind kleine Säugetiere, Vögel, Fische, Insekten und Pflanzen (zum Beispiel: Eicheln, Nüsse, Beeren und Obst u.a.). Sein Jagdverhalten ist sowohl solitär als auch kooperativ – dass bedeutet, dass er alleine aber auch manchmal mit anderen Enoks zusammen jagt. In einigen Teilen der Welt hat er gelernt, wie man Mülltonnen durchsucht und sich auch daraus ernährt. Obwohl der Marderhund gelegentlich als Schädling angesehen wird, so ist er doch sehr nützlich, da er als Raubtier kleine Nagetiere und andere Schädlinge dezimiert.

Fortpflanzung und Aufzucht der Jungtiere

Die Fortpflanzungszeit des Enok variiert je nach geografischer Region. In der Regel fällt sie jedoch zwischen Januar und April. Die Weibchen tragen ihre Jungen rund 60 Tage lang aus und gebären sie in einem Bau oder an einem anderen geschützten Ort. Die Größe des Wurfes kann dabei zwischen 4 und 7 Jungtieren variieren. Bei der Geburt sind diese noch taub und blind, öffnen jedoch ihre Augen nach etwa 2 Wochen. Das Muttertier versorgt die Jungtiere mit Milch, bis sie nach ungefähr 2 Monaten entwöhnt werden. Während dieser Zeit bleiben die Jungen noch einige Wochen bei ihrer Mutter und lernen von ihr, wie sie Nahrung finden und jagen können. Nach ungefähr einem Jahr sind sie dann vollständig selbstständig und verlassen den Bau.

Verhalten und Sozialstruktur des Enok

Enoks sind nachtaktive und territorial lebende Einzelgänger mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. Sie kommunizieren miteinander über Geräusche und Duftmarken. Während der Fortpflanzungszeit bilden sich manchmal Paare, die zusammenleben, bis die Jungtiere selbstständig sind. Enoks sind sehr geschickte Kletterer und Schwimmer, die sich sowohl auf Bäumen als auch im Wasser fortbewegen können.

Beziehung zwischen Enok und Mensch: Nutzen und Schaden

Die Interaktionen zwischen dem Enok und dem Menschen sind facettenreich. Einerseits kann der Marderhund als Schädling angesehen werden, da er gelegentlich Mülltonnen durchsucht oder Hühnerställe plündert. Andererseits kann er auch eine wertvolle Rolle spielen, indem er Schädlinge wie Nagetiere und Insekten dezimiert. In einigen Gebieten, wie beispielsweise in Japan, wird der Enok sogar als Haustier gehalten. Die Jagd auf den Enok für sein Fell hat in einigen Regionen zu einer Verringerung der Population geführt.

Der Enok in der Mythologie und Populärkultur

In der japanischen Mythologie und Kulturgeschichte wird der Enok als Trickster verehrt. Dieser ist, der Geschichte nach, in der Lage seine Gestalt zu verändern und besitzt auch magische Kräfte. Die Darstellung dieses Tieres als mythologisches Wesen findet sich auch in verschiedenen Werken der Populärkultur wieder. Beispielweise im Roman „Tanuki Pom Poko“ von Kenji Miyazawa oder im Videospiel „Okami“. Darüber hinaus hat der Marderhund auch in der westlichen Welt einen Platz gefunden und wird vereinzelnd auch als exotisches Haustier gehalten.

Bedrohung und Schutzstatus

Der Enok gilt in einigen Regionen Europas als invasive Spezies und wird dort auch als Schädling angesehen.

Unterschiede zwischen Enok und Waschbär

Obwohl äußerlich ähnlich, handelt es sich bei dem Enok und dem Waschbär um unterschiedliche Arten. Der Enok stammt aus Ostasien, während der Waschbär in Nordamerika beheimatet ist. Im Vergleich zum Waschbär hat der Enok einen schlankeren Körperbau und längere Beine. Auch ihr Fell unterscheidet sich in Farbe und Musterung. Während der Marderhund ein rotbraunes Fell mit schwarzen Akzenten hat, besitzt der Waschbär ein grau-braunes Fell mit charakteristischen schwarzen Augenmasken. Obwohl sie sich in ihrer äußeren Erscheinung unterscheiden, haben beide Arten eine ähnliche Nahrungs- und Lebensweise.

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